SharePoint Connectors: Integrationen und Anwendungsfälle
Jede Arbeitsumgebung basiert auf einer heterogenen Mischung aus Anwendungen, Diensten und Daten, die allzu oft nicht miteinander verbunden sind. Unternehmen, die jedoch in den digitalen Arbeitsplatz von Microsoft 365 investiert haben, können sich auf die Konnektoren von SharePoint Online verlassen, um dieses komplexe Problem auf einfache Weise zu lösen, indem sie eine digitale "Brücke" schaffen, die Informationen reibungslos koordiniert.
In diesem Artikel untersuchen wir, wie die Einführung von Konnektoren die Effizienz und Zusammenarbeit zwischen Kolleginnen und Kollegen verbessern kann, während gleichzeitig Fehler in der Umsetzung der wichtigsten internen Prozesse reduziert werden.
Außerdem zeigen wir, wie die Integration der SharePoint-Konnektoren in verschiedenen Szenarien (vom E-Commerce bis hin zur ERP-Welt) erfolgen kann, und analysieren anschließend die Schlüsselfaktoren, die es einzelnen Unternehmen ermöglichen, den größtmöglichen Nutzen aus diesem speziellen Toolset zu ziehen.

SharePoint Connectors: Was sind sie?
Die Integration von Anwendungen und Diensten ist ein entscheidender Faktor, um eine effektive Zusammenarbeit zwischen Abteilungen und einzelnen Fachkräften im Unternehmen zu gewährleisten und die Gesamtleistung der Organisation zu steigern. Vor diesem Hintergrund ermöglichen die SharePoint Connectors die Anbindung der Plattform SharePoint Online an eine Vielzahl externer Systeme, mit dem Ziel, die Datenverwaltung und den Informationsaustausch im digitalen Arbeitsplatz des Unternehmens zu vereinfachen.
Dabei handelt es sich um Werkzeuge, mit denen SharePoint mit anderen Anwendungen, Plattformen oder Datenbanken verbunden werden kann, um gemeinsam genutzte Daten zu synchronisieren und interne Prozesse zu automatisieren – und damit die Fähigkeiten von SharePoint als Fundament einer vollständigen digitalen Infrastruktur zu erweitern.
Wenn SharePoint dazu entwickelt wurde, Zusammenarbeit und Inhaltsverwaltung zu erleichtern und es ermöglicht, Unternehmensdateien zentral in Listen und Bibliotheken zu speichern, stellt die Verfügbarkeit von Konnektoren eine zusätzliche Erweiterung dieser Funktionen dar, da sie eine direkte Verbindung zu anderen Anwendungen ermöglichen.
Die SharePoint Connectors sind daher als eine Sammlung von Komponenten zu verstehen, die den Datenaustausch zwischen der Plattform von Microsoft 365 und externen Umgebungen ermöglichen. Die Integration kann vom einfachen Hochladen von Dateien in eine Dokumentbibliothek bis hin zu komplexeren Workflows reichen, etwa zur Aktualisierung von Listen und Bibliotheken auf Grundlage von Daten aus einem externen ERP- oder CRM-System.
Im Detail umfasst der Begriff "SharePoint Connector" sowohl die von Microsoft nativ entwickelten Lösungen als auch Produkte von Drittanbietern, die die APIs und Webdienste der Plattform nutzen.
Der Unterschied liegt im Umfang der unterstützten Operationen und im Grad der Spezialisierung.
Auf der nativen Seite bietet Microsoft integrierte Konnektoren in Tools wie Power Automate, Power Apps und Power BI an. Diese stellen vorkonfigurierte Aktionen und Trigger bereit, um Daten in den Listen und Dokumentbibliotheken von SharePoint zu erstellen, zu lesen und zu aktualisieren. Diese nativen Konnektoren sind besonders nützlich für Nutzer, die sich wiederholende Arbeitsabläufe schnell und ohne Programmierkenntnisse einrichten möchten.
Es ist jedoch zu beachten, dass es in Microsoft Power Automate Standardkonnektoren und Premium-Konnektoren gibt, die jeweils spezifische Lizenzanforderungen haben. Während Standardkonnektoren mit den Basislizenzen von Power Automate zugänglich sind, erfordert die Nutzung von Premium-Konnektoren den Erwerb zusätzlicher Lizenzen.

Überblick über die in Power Automate verfügbaren Konnektoren
Neben den offiziellen Connectors gibt es auch solche von Drittanbietern.
Einige Software-Integrationsunternehmen (darunter intranet.ai) stellen eigene Adapter für SharePoint bereit, um Lese- und Schreibprozesse von Daten zu vereinfachen.
Diese Lösungen kommen typischerweise in komplexeren Architekturen zum Einsatz, in denen mehrere Quellen (ERP, CRM, Legacy-Datenbanken) mit SharePoint als Dokumentenrepository integriert werden.
Ein weiterer Aspekt betrifft die Migration von lokalen Umgebungen zu SharePoint Online.
In vielen Fällen verfügen Unternehmen über veraltete Installationen, die nicht mehr ihren Anforderungen an Skalierbarkeit und Flexibilität entsprechen. Genau hier helfen die Connectors, die Migration zu vereinfachen, indem sie alte On-Prem-Lösungen mit den neuen Cloud-Umgebungen verbinden und die Nutzung moderner Dienste schrittweise aktivieren.

Aufbau einer Anfrage zwischen Power Apps und SharePoint über einen Connector
Davon profitiert der Datenzugriff, der zentralisiert wird, da Informationen aus verschiedenen Systemen in einem einzigen Repository zusammenlaufen. Ein Beispiel ist die Dokumentenverwaltung: Wenn in einem ERP-System eine Rechnung erstellt wird, kann ein SharePoint-Connector sie automatisch in der entsprechenden Bibliothek ablegen und mit den nötigen Metadaten versehen, damit interessierte Nutzer sie leichter wiederfinden.
Abschließend sei ein Aspekt erwähnt, der vielleicht den größten Vorteil darstellt: die Möglichkeit, Arbeitsabläufe zu skalieren und anzupassen.
Dank der SharePoint-Connectors kann ein Unternehmen mit einfachen Automatisierungslösungen beginnen (wie dem Aktualisieren von Listen) und den Einsatzbereich dann erweitern – bis hin zur Verarbeitung großer Datenmengen und der Integration mit einer wachsenden Zahl von Diensten.
SharePoint Connectors: Integrationen mit Microsoft 365 und Drittanbieter-Tools
Microsoft 365 bietet eine Reihe von Anwendungen, die nativ für die Zusammenarbeit mit SharePoint ausgelegt sind. Integrierte Connectors erleichtern dabei die Automatisierung von Arbeitsabläufen und die Erstellung individueller Lösungen. Ziel ist es, Anwendungen, Daten und Prozesse auf organische Weise zu verbinden und die Möglichkeiten von SharePoint Online als Repository und zentrales Bindeglied zu nutzen.
Power Automate, ehemals Microsoft Flow, nutzt den SharePoint-Connector zur Erstellung automatisierter Arbeitsabläufe. Das bedeutet, dass eine bestimmte Aktion ausgelöst werden kann, sobald etwas in SharePoint geschieht, zum Beispiel:
- Wenn ein neues Element zu einer Liste hinzugefügt wird.
- Wenn eine Datei in eine Dokumentenbibliothek hochgeladen wird.
Nehmen wir den Fall, dass ein Benutzer einen Eintrag in einer SharePoint-Liste aktualisiert. In diesem Fall kann Power Automate:
- Eine E-Mail an die zuständige Abteilung senden.
- Die aktualisierten Daten in eine CRM-Software oder in eine Excel-Datei auf OneDrive kopieren.
- Eine Benachrichtigung an die zuständigen Nutzer in Teams senden.
Die Integration mit Power Apps ermöglicht die Erstellung von Low-Code-Anwendungen – also Anwendungen, für deren Entwicklung keine Programmierkenntnisse erforderlich sind. Diese Apps erlauben das Lesen und Bearbeiten von Daten direkt aus SharePoint.
Ein Fachbereich kann beispielsweise eine App zur Erfassung interner Anfragen erstellen und sie mit einer SharePoint-Liste verknüpfen. Oder ein Lager kann eine App zur Bestandsüberwachung nutzen, mit Echtzeit-Updates.
Der SharePoint-Connector funktioniert auch mit Power BI und erlaubt die Verbindung von Listen und Dokumentenbibliotheken, um interaktive Berichte und Dashboards zu erstellen – mit grafischer und aktueller Darstellung der in SharePoint gespeicherten Daten.
Ein Team kann so z. B. die in einer SharePoint-Liste erfassten Support-Tickets analysieren, um häufige Probleme zu erkennen. Oder ein Manager kann den Projektfortschritt über die in SharePoint hochgeladenen Dateien verfolgen.
Die obigen Beispiele zeigen, wie sich SharePoint in den letzten Jahren zu einem Hub entwickelt hat, der als Connector zwischen verschiedenen Plattformen fungieren kann und die Integration von Unternehmensdaten und -prozessen erleichtert.
Ein weiteres Beispiel für diese Entwicklung ist Microsoft Lists, eine Anwendung, die sich aus den klassischen SharePoint-Listen herausgebildet hat. Früher dienten Listen hauptsächlich zur strukturierten Datenerfassung. Heute können dank einer benutzerfreundlicheren Oberfläche und anpassbaren Ansichten dieselben Informationen in Kanban-ähnlichen Boards dargestellt werden.
Die Weiterentwicklung betrifft jedoch nicht nur die Oberfläche. Mit Microsoft Syntex werden die Fähigkeiten von SharePoint durch künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen erweitert. Syntex automatisiert Vorgänge, die früher manuell durchgeführt werden mussten. Verarbeitet ein Unternehmen z. B. viele Rechnungen, erkennt Syntex automatisch wichtige Felder wie Betrag, Datum und Kundenname und trägt sie in die Metadaten des Dokuments ein.
Dasselbe gilt für jede andere Art von Dokumentation: Syntex kann Dateien inhaltlich klassifizieren und daraus automatisch Ordner oder Workflows erstellen, ohne dass Nutzer die Dokumente manuell sortieren müssen.
Neben den Integrationen mit Microsoft 365 kann SharePoint auch als Connector für externe Systeme fungieren.
In manchen Teams werden Aufgaben mit Tools wie Trello, Asana oder Monday.com durchgeführt. Da diese Plattformen jedoch meist nicht in den übrigen digitalen Arbeitsplatz integriert sind, gehen die zugehörigen Dokumente oft verloren oder werden verstreut abgelegt.
Durch die Anbindung von Trello oder Asana an SharePoint können Teammitglieder automatisierte Abläufe definieren, um in SharePoint Ordner zu erstellen, die den neu geplanten Aufgaben entsprechen. So werden alle aufgabenbezogenen Dokumente in einem zentralen Repository abgelegt, bleiben mit den Karten synchronisiert und profitieren gleichzeitig von den Funktionen von SharePoint in Bezug auf Versionierung, Berechtigungen und Governance.

Gallerie der verfügbaren Connectoren in Microsoft 365
Dasselbe gilt für Unternehmen, die externe Systeme für Customer Relationship Management wie Salesforce nutzen. In manchen Fällen ist es ineffizient und relativ kostspielig, Verkaufsdokumente, Verträge oder Marketingmaterialien direkt im CRM zu verwalten, während SharePoint speziell für die Dokumentenverwaltung und -freigabe entwickelt wurde.
Durch die Verbindung beider Plattformen kann jede neue Opportunity oder jedes neue Konto in Salesforce automatisch Ordner in SharePoint erstellen, sodass die Informationen stets synchron bleiben. Das Ergebnis ist ein integrierter Arbeitsablauf, bei dem Vertriebsteams Verträge und Angebote in SharePoint hochladen, sie aber bequem im CRM einsehen können.
Eine weitere Integration, die zunehmend gefragt ist, betrifft elektronische Signaturdienste wie DocuSign oder Adobe Sign. Wer mit Vertragsdokumenten arbeitet, weiß, wie aufwendig es sein kann, eine Datei herunterzuladen, an den Kunden zu schicken, auf die Unterschrift zu warten, die signierte Version erneut herunterzuladen und schließlich wieder in das endgültige Repository hochzuladen.
Mit einem aktiven SharePoint-Connector genügt ein Klick, um einen Signaturprozess zu starten. Das Dokument verlässt SharePoint, erreicht den Empfänger, wird signiert und kehrt automatisch in seine ursprüngliche Bibliothek zurück – mit allen Metadaten, die Gültigkeit und Datum der Signatur bestätigen.
Es gibt auch "unkonventionelle" Anwendungsfälle.
So lässt sich auf SharePoint eine unternehmensinterne Wissensdatenbank erstellen, ergänzt durch einen Power Virtual Agents-Chatbot, der häufige Nutzerfragen beantworten kann. Im Finanzbereich können SharePoint-Listen mit Budget- oder Ausgabedaten in Echtzeit einen Power BI-Bericht speisen, der auf einer Seite des Intranets oder der Abteilungswebsite eingebettet ist.
Im Veranstaltungsbereich lässt sich die Organisation von Messen und Konferenzen optimieren, indem eine Teilnehmerliste mit der Logistik (Hotelbuchungen, Präsentationsmaterialien) verknüpft wird – so bleibt alles in einem Portal gebündelt, und Einladungen oder Follow-up-E-Mails lassen sich automatisch mit Tools wie Mailchimp synchronisieren.
Die Personalabteilung kann ihrerseits die Verbindung mit dem LinkedIn Talent Hub nutzen, um Lebensläufe und Kandidatenvorschläge zu erhalten, Dokumente in entsprechenden Ordnern zu speichern, Genehmigungsabläufe zu starten und individuelle Benachrichtigungen für Verantwortliche zu erstellen.

Integration zwischen SharePoint und DocuSign
Es gibt ein ganzes Ökosystem von Lösungen, die von Drittanbietern entwickelt wurden – sei es durch Plattformen oder einzelne Anbieter –, um Integrationen zu erweitern. Diese sind besonders nützlich für die Abwicklung spezieller Prozesse oder für die Anbindung von Diensten, die nicht zum Microsoft-Angebot gehören.
Diese Anbieter stellen Connectors zur Verfügung, die direkt in ihren Plattformen eingebettet sind – häufig sogenannte iPaaS (Integration Platform as a Service). Über vordefinierte Abläufe und Prozesse ermöglichen sie das Lesen und Schreiben von Daten in SharePoint, ohne jede einzelne API-Anfrage neu programmieren zu müssen.
Praktisch bedeutet das: Der Nutzer arbeitet mit einer grafischen Oberfläche, um seine Integrationsflüsse zu gestalten. Dabei definiert er, wie die Authentifizierung in den verschiedenen Systemen abläuft, wie Felder – zum Beispiel aus einem CRM oder ERP – in SharePoint-Listen oder -Bibliotheken gemappt werden und wie auf Ausführungsfehler reagiert werden soll.
Allerdings gibt es bei der Nutzung externer Connectors bestimmte Aspekte zu beachten – insbesondere die Qualität des technischen Supports und die Häufigkeit der Updates.
In diesem Zusammenhang ist zu bedenken, dass Microsoft regelmäßig neue Versionen der SharePoint-APIs veröffentlicht oder bestehende aktualisiert, um deren Funktionen zu erweitern oder zu verbessern. Wenn ein Drittanbieter-Connector mit diesen Änderungen nicht Schritt hält, kann es zu Fehlfunktionen oder Kompatibilitätsproblemen kommen – mit potenziell negativen Folgen für die Effizienz der gesamten digitalen Infrastruktur.
Nichtsdestotrotz sind die Möglichkeiten externer Connectors besonders wertvoll, wenn Plattformen wie Google Cloud oder andere externe Dienste für Speicherung und Datenanalyse eingebunden werden sollen.
Ein typisches Szenario ist der Wunsch, einen auf Google Cloud basierenden Data Warehouse mit SharePoint zu synchronisieren. In einem solchen Fall kann der Connector Ordner oder Repositories auf Google Cloud Storage überwachen und automatisch generierte Reports oder Dateien in eine SharePoint-Dokumentenbibliothek übertragen. Dadurch müssen Nutzer nicht mehrere Portale durchsuchen, um auf die neuesten Informationen zuzugreifen – alles ist zentral in SharePoint verfügbar, das so zur Schaltzentrale des Workflows wird.
Das gleiche Prinzip gilt für Systeme zur Datenintegration wie Informatica Cloud Data Integration oder die Mulesoft Anypoint Platform. Diese Umgebungen fungieren als "Knotenpunkte", in denen Daten aus unterschiedlichen Unternehmenssystemen zusammenlaufen – von CRM- und ERP-Systemen bis zu relationalen Datenbanken und Cloud-Diensten. Der SharePoint-Connector sorgt dabei für die zielgerichtete Übertragung der aufbereiteten Daten – ob als Dokumente oder Datensätze – in SharePoint-Listen und -Bibliotheken.
So wird jeder Integrationsfluss zur Möglichkeit, die aktuellsten Informationen aus Produktions-, Vertriebs- oder Lagerverwaltungssystemen direkt in SharePoint verfügbar zu machen – mit klaren Vorteilen in Bezug auf Zentralisierung und Auffindbarkeit der Daten.
Wie wir gesehen haben, erweitern sowohl die nativen Microsoft-Connectors als auch die Lösungen von Drittanbietern das Integrationsspektrum erheblich. Einerseits lassen sich Standardprozesse in Microsoft 365 mit Power Automate steuern, andererseits ermöglichen iPaaS-Lösungen die Abwicklung komplexerer Szenarien, in denen SharePoint nur ein Bestandteil eines größeren Ganzen ist.
Das Ergebnis ist eine höhere Flexibilität, die es der IT-Abteilung erlaubt, je nach Projekt oder Fachbereich die passende Strategie zu wählen.
SharePoint Connectors: Anwendungsfälle und Beispiele für die Einführung
Bei der Einführung eines SharePoint-Connectors in die Unternehmensinfrastruktur liegt der Fokus häufig ausschließlich auf den technischen Aspekten der Integration. Der eigentliche Mehrwert zeigt sich jedoch insbesondere in den Situationen, in denen diese Connectors den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden vereinfachen können.
Gerade weil SharePoint Online zu einem so vielseitigen Hub geworden ist, bringt der Einsatz eines Connectors große Vorteile, wenn mehrere Systeme mit einem zentralen Dokumentenrepository kommunizieren müssen.
Deshalb lohnt es sich, einige dieser Anwendungsfälle genauer zu betrachten.
Ein typisches Beispiel betrifft Unternehmen, die Microsoft Dynamics 365 Business Central zur Abwicklung von Finanz- und Verwaltungsprozessen nutzen, bei denen große Mengen an Dokumenten wie Rechnungen und Bestellungen verarbeitet werden.
Die Integration dieser Lösung mit SharePoint beseitigt einen Großteil der manuellen Upload- und Archivierungsaufgaben. Wird in Business Central eine Rechnung erstellt, kann der Connector ein PDF erzeugen und dieses in einem dafür vorgesehenen Ordner in SharePoint ablegen – samt relevanter Metadaten wie Rechnungsnummer, Erstellungsdatum und Zahlungsstatus. So finden Buchhaltung und Verwaltung alle benötigten Dokumente an einem Ort, ohne mehrere Systeme durchsuchen zu müssen.
Neben Dynamics 365 setzen viele Unternehmen auch auf andere Enterprise-ERP-Systeme (wie SAP) oder individuell entwickelte CRM-Lösungen. Diese Plattformen sind leistungsstark, aber oft komplex und erzeugen Datenflüsse, die ohne geeignete Verarbeitung zu erheblichem Aufwand führen können – von Lagerbewegungen über Produktionsstücklisten bis hin zum Versandmanagement.
Nimmt man SAP als Beispiel, kann der SharePoint-Connector neu generierte Versanddokumente erfassen und sie direkt in einem Bereich für Logistik bereitstellen, etwa auf einer Intranetseite oder in einer SharePoint-Teamwebsite. So müssen operative Abteilungen das SAP-Portal nicht mehr öffnen, um den Versandstatus zu prüfen oder Packlisten herunterzuladen.
Im E-Commerce-Umfeld ist der Einsatz eines Connectors nahezu unverzichtbar.
Online-Shops generieren täglich Bestellungen, Quittungen, Zahlungsbelege und Lieferscheine. Damit diese Dokumente leicht auffindbar sind, müssen sie in einem zentralen und strukturierten System abgelegt werden. Ein Integrationsfluss, der Daten vom Webshop an SharePoint überträgt, ermöglicht es, Buchhaltungsinformationen und unterstützende Dokumente (z. B. Rückgaberichtlinien oder Marketinginhalte) auf einer gemeinsamen Plattform zu verwalten.
Bei Bedarf können Finanz-, Marketing- und Kundenserviceteams zusammenarbeiten, ohne auf verschiedene Systeme zugreifen zu müssen – denn alle kundenbezogenen Unterlagen sind im SharePoint-Repository als zentrale Informationsquelle verfügbar.
Ähnlich verhält es sich mit Ticketing-Systemen.
Erfasst das CRM eingehende Anfragen, möchte das Supportteam den Bearbeitungsstand jedoch in einer SharePoint-Liste dokumentieren, kann der Connector für die Synchronisierung der Daten sorgen. Ticketstatus, Notizen und zugehörige Dokumente (z. B. Screenshots, Handbücher oder Anleitungen) werden direkt in SharePoint verwaltet, wo sich zusätzlich Automatisierungen und Benachrichtigungsregeln einrichten lassen.
Ein Sonderfall sind hybride Umgebungen, in denen ein Teil der Infrastruktur weiterhin on-premise betrieben wird – etwa aus historischen oder sicherheitsrelevanten Gründen – während andere Komponenten bereits in der Microsoft-365-Cloud liegen.
In solchen Szenarien dienen Connectors als Brücke, um Arbeitslasten schrittweise nach SharePoint Online zu übertragen oder beide Umgebungen synchron zu halten.
Ein Beispiel: Eine lokale Legacy-Anwendung erstellt weiterhin Aufträge oder Berichte, die aber mit entfernten Teams geteilt werden müssen. Über einen Integrationsfluss kann jede neue Datei aus dem lokalen Ordner automatisch in die Cloud hochgeladen werden, wo sie angezeigt, bearbeitet und mit zentral verwalteten Zugriffsrechten freigegeben werden kann.
In diesem Zusammenhang sei auch der Microsoft Graph-Connector für SharePoint Server erwähnt, der es erlaubt, Inhalte aus SharePoint On-Premises zu durchsuchen oder in Copilot zu verwenden. Dadurch lassen sich Dokumente und Seiteninhalte aus der Serverinstanz indexieren und die Zugänglichkeit der Unternehmensdaten verbessern.

Damit all diese Integrationsszenarien erfolgreich umgesetzt werden können, ist es entscheidend, dass das Unternehmen eine anfängliche Analyse der eigenen Anforderungen durchführt. Es sollte festgelegt werden, welche Systeme miteinander kommunizieren müssen und mit welcher Frequenz. Alles mit allem zu verbinden, ohne klare Prioritäten, kann mehr Verwirrung als Nutzen stiften – und die Gesamtleistung des digitalen Arbeitsplatzes beeinträchtigen.
Gleichzeitig ist es wichtig, das zuständige Personal zu schulen, das für die Verwaltung und Überwachung der neuen Workflows verantwortlich ist, und klare Governance-Regeln festzulegen.
Im Hinblick auf die Governance sollten zunächst Fragen wie diese beantwortet werden:
- Wer darf einen Connector erstellen oder ändern?
- Wer ist für die Behebung möglicher Fehler zuständig?
Es empfiehlt sich, mit einem Pilotprojekt zu beginnen – etwa in einem einzelnen Fachbereich oder rund um einen zentralen Geschäftsprozess – und die Einführung der Connectors anschließend schrittweise auf weitere Bereiche auszudehnen. So lassen sich wertvolle Erkenntnisse aus unvermeidlichen Anpassungen gewinnen.
Allen diesen Beispielen ist gemein, dass SharePoint als "Zielsystem" fungiert (und oft auch als Ausgangspunkt – vor allem für Unternehmen, die ihren digitalen Arbeitsplatz bereits auf Microsoft-Technologie aufgebaut haben).
Genau diese Perspektive macht die Idee eines Connectors zu SharePoint so stark: Es geht nicht nur um ein technisches Mittel zum Datenaustausch, sondern darum, die IT-Infrastruktur des Unternehmens flexibler, skalierbarer, besser steuerbar und sicherer zu gestalten.
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Microsoft MVP für SharePoint und Microsoft 365 seit 2010.
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Er organisiert monatliche Online-Veranstaltungen, um Kunden über die Neuerungen in Microsoft 365 zu informieren und ihnen zu helfen, das Beste aus ihrem digitalen Arbeitsplatz herauszuholen.

FAQ zu den SharePoint-Connectors
Was sind SharePoint-Connectors?
SharePoint-Connectors sind Werkzeuge, mit denen sich SharePoint Online mit anderen Anwendungen, Plattformen oder Datenbanken verbinden lässt. Sie dienen der Datensynchronisierung und der Automatisierung von Geschäftsprozessen und machen SharePoint zu einem digitalen Hub für das zentrale Informationsmanagement.
Sind SharePoint-Connectors in Microsoft 365 enthalten?
Ja, Microsoft 365 umfasst native Connectors, die in Tools wie Power Automate, Power Apps und Power BI integriert sind. Einige sind in den Standardlizenzen enthalten, andere erfordern eine Premium-Lizenz. Alle ermöglichen jedoch die Erstellung automatisierter Abläufe zur Datenverarbeitung in SharePoint.
Gibt es auch Connectors von Drittanbietern für SharePoint?
Ja, es gibt auch von Drittanbietern entwickelte Connectors, die häufig über iPaaS-Plattformen bereitgestellt werden. Diese Lösungen ermöglichen die Integration von SharePoint mit ERP-, CRM-Systemen, Google Cloud und anderen Diensten. Sie bieten grafische Oberflächen für die Erstellung individueller Flüsse und komplexer Integrationsszenarien.
Welche praktischen Beispiele gibt es für den Einsatz von SharePoint-Connectors?
Connectors können die Archivierung von Dokumenten aus ERP-Systemen automatisieren, Unternehmensanwendungen mit SharePoint verknüpfen, Benachrichtigungen und Genehmigungsprozesse auslösen, Dashboards in Echtzeit erstellen, elektronische Signaturen integrieren sowie Chatbots und KI in firmeninterne Wissensdatenbanken einbinden.
Funktionieren die Connectors auch in hybriden Umgebungen?
Ja, Connectors eignen sich ideal für hybride Cloud-/On-Premises-Umgebungen. Sie ermöglichen die Synchronisierung von Daten zwischen lokalen Systemen und SharePoint Online und erleichtern so den Übergang in die Cloud. Microsoft Graph stellt zudem einen speziellen Connector für SharePoint Server zur Verfügung, mit dem sich Legacy-Inhalte durchsuchen und indexieren lassen.
Wird eine Governance für den Einsatz der Connectors benötigt?
Ja, das ist unerlässlich. Unternehmen müssen festlegen, wer Connectors erstellen oder bearbeiten darf, wer für Fehlerbehebungen zuständig ist und wie die Effizienz der Flüsse überwacht wird. Es wird empfohlen, mit einem Pilotprojekt zu starten und das Personal entsprechend zu schulen, um Sicherheit, Verlässlichkeit und Skalierbarkeit der Integrationen zu gewährleisten.
Können Connectors bei der Migration von Altsystemen helfen?
Auf jeden Fall. Connectors erleichtern die Migration von Legacy- oder On-Premises-Umgebungen nach SharePoint Online, indem sie eine schrittweise Übertragung von Daten und Prozessen ermöglichen. Dieser Ansatz stellt den kontinuierlichen Betrieb sicher und zentralisiert die Unternehmensinformationen effektiv in der Cloud.
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